Mit Roboter Thorsten unterwegs im Sportgeschäft

Veröffentlicht am in Best Practices

Dass man für eine persönliche Beratung nicht zwingend vor Ort sein muss, beweist Sport Lang aus Vohenstrauß. Gerade während der Corona-Pandemie hat sich Roboter Thorsten als Teammitglied bewährt. Junior-Chefin Juliane Lang erzählt uns, wie sie auf die Idee gekommen ist, einen Telepräsenzroboter anzuschaffen.

Kürzlich erst durfte der Einzelhandel wieder öffnen. Sind die Infektionszahlen vor Ort niedrig genug (Inzidenz unter 100) können sich Kunden wieder im Laden, unter Umständen mit Termin, umsehen, beraten lassen und einkaufen. Bei Sport Lang aus Vohenstrauß war das auch schon während des Lockdowns möglich – und man musste dazu nicht einmal von der heimischen Couch aufstehen.

Bayern hilft seinen Händlern: Frau Lang, wie funktioniert die virtuelle Beratung mit Ihrem Roboter Thorsten genau?

Juliane Lang: Die Kunden können sich über unsere Website über einen Link in unseren Roboter einloggen. Sie können den Roboter durch das gesamte Geschäft steuern und sich umsehen. Selbstverständlich muss der Kunde davon nicht Gebrauch machen. Thorsten kann auch in seiner Ausgangsposition verweilen. Unsere Verkaufsberater bringen in diesem Fall die Waren direkt an den Bildschirm, um sie zu präsentieren.

Wie sind Sie auf diese Idee gekommen?

Telepräsenzroboter werden bereits in vielen Unternehmen eingesetzt, jedoch dienen sie meist nur als Ergänzung zum Homeoffice. Mitarbeiter, die von zu Hause aus arbeiten, können sich im Büro über den Roboter einloggen und stärker mit dem Team vor Ort verbunden sein. Ich finde die Idee super und wollte diesen Roboter unbedingt für unser(e) Geschäft(e) haben.

Da wir mehrere Geschäfte haben, sollte er vormals als bessere Connection zu meinen Mitarbeitern dienen. Durch die Ladenschließungen aufgrund des Lockdowns bin ich auf die Idee gekommen, den Roboter als Verkaufskanal für unsere Kunden zu Verfügung zu stellen.

Wie kommt die virtuelle Beratung bei Ihren Kunden an? Wie ist das Feedback?

Im Laufe des letzten Jahres nahm die Akzeptanz von virtuellen Meetings enorm zu, wodurch auch der Roboter deutlich besser akzeptiert und die Berührungsängste gesenkt wurden. Bis jetzt haben wir nur positive Rückmeldungen erhalten.

Was waren die größten Herausforderungen und Hürden bei der Umsetzung?

Die Technik und der Aufbau des Roboters sind selbsterklärend und erfordern keine hohen technischen Kompetenzen. Es ist allerdings von großer Bedeutung, ein starkes und stabiles WLAN zu haben, andernfalls ist die Qualität der Übertragung und die Funktionsfähigkeit eingeschränkt. Allerdings mussten wir die Funktion der Zugriffsmöglichkeit auf den Roboter ein wenig auf uns anpassen, um ihn für die Kunden verfügbar zu machen.  Anfangs, vor Corona, wurde Thorsten sehr kritisch beäugt. Erst durch die Lockdowns wurde er richtig schätzen gelernt.

Nutzen Sie in Ihrem geschäftlichen Alltag noch andere digitale Elemente?

Wir haben einen Online-Shop, verkaufen unsere Ware auf verschiedenen Marktplätzen und nutzen die sozialen Medien. Besonders WhatsApp wurde während des Lockdowns sehr stark genutzt.

Bleibt Roboter Thorsten auch nach dem Lockdown im Einsatz?

Thorsten ist inzwischen fester Bestandteil unseres Teams 😊. Und da wir ihn bereits vor der Corona-Krise hatten, bleibt er selbstverständlich auch nach dem Lockdown weiterhin bei uns im Einsatz.

Liebe Frau Lang, herzlichen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview genommen haben. Wir wünschen Ihnen alles Gute für die Zukunft!

Über Bayern hilft seinen Händlern

Die Initiative „Bayern hilft seinen Händlern“ unterstützt bayerische Einzelhändler und Werbegemeinschaften mit einem kostenlosen Fortbildungsprogramm bei der Umsetzung von Digitalisierungs- und E-Commerce-Projekten.