Stammkunden helfen durch die Krise
Als Reaktion auf die zahlreichen pandemiebedingten Einschränkungen für Händler zeigt Henrike Oberlechner von Landfuxx Oberlechner aus Simbach am Inn, wie essentiell der direkte Kontakt zu den Stammkunden in einer Krise sein kann.
Der auf Tier- und Gartenbedarf spezialisierte Landfuxx Oberlechner aus dem grenznahen Simbach am Inn hatte zu Beginn der Pandemie mit deutlichen Umsatzrückgängen zu kämpfen. Dabei sind vor allem die österreichischen Kunden und die Risikogruppen weggefallen. Deshalb hat sich die Geschäftsführerin Henrike Oberlechner dazu entschieden, diese persönlich zu kontaktieren und zu beliefern. Darüber hinaus wird der Facebook-Auftritt regelmäßig gepflegt. Bekanntheit hat der Service auch durch einen Beitrag im regionalen Fernsehen „Niederbayern TV“ erhalten.Bayern hilft seinen Händlern: Frau Oberlechner, wie haben Ihre Kunden die Corona-spezifischen Maßnahmen bis jetzt angenommen?
Henrike Oberlechner: Die Kunden sind im Allgemeinen sehr kooperativ und geduldig. Mittlerweile ist es für fast alle Kunden selbstverständlich, im Geschäft eine Maske zu tragen. Die Hygienestation im Geschäft wird regelmäßig benutzt.
Wir haben an den Kassen Plexiglas-Scheiben, allerdings gehen die Kunden oftmals genau an die Seite, um mit uns zu sprechen, weil die Scheibe die Kommunikation irgendwie stört. Die markierten Laufwege werden einigermaßen eingehalten. Viele Kunden bezahlen mit Karte, um möglichst wenig Kontakt zu haben, allerdings nutzen genau die älteren Menschen, die ja eher gefährdet sind, lieber Bargeld.
Wenn Sie vor einem Jahr gewusst hätten, dass die Corona-Pandemie kommen wird, was hätten Sie in diesem Jahr anders gemacht?
Eigentlich nichts bzw. höchtens eins: Die Prospekte, die für den Zeitraum geplant waren, hätte ich sicher nicht in Auftrag gegeben oder mit unbestimmter Gültigkeit drucken lassen.
Was ist das schönste Erlebnis, das Ihnen während der Corona-Krise widerfahren ist?
Wir haben unsere Stammkunden in Österreich kontaktiert und angeboten, sie über die Grenze zu beliefern. Beim Ausliefern war es schön zu sehen, wo die Leute, die man ja teilweise seit Jahren kennt, zuhause sind. Auch deren Tiere (unsere Kunden) konnte ich oftmals kennenlernen. In der Zeit, als eigentlich alle zuhause waren, haben sich die Kunden und auch ich über den „Besuch“ gefreut. Die Leute waren sehr dankbar über unseren Lieferservice.
Abgesehen von Ladenschließung und Ausgangssperre, was waren die größten Herausforderungen der letzten Wochen? Was beschäftigt Sie unabhängig von Corona derzeit am meisten?
Wir hatten ja immer offen. Anfangs hatte ich große Sorge, dass jemand im Team krank werden könnte und wir (abgesehen davon, dass ich mich natürlich um den kranken Mitarbeiter sorge) dann unser Geschäft zusperren müssen. Deshalb haben wir in zwei Gruppen gearbeitet. Das war sehr anstrengend, weil wir eigentlich immer unterbesetzt waren.
Eine große Herausforderung war, alle gesetzlichen Vorgaben einzuhalten. Vor allem am Anfang war vieles nicht klar geregelt.
Unabhängig von Corona beschäftigt mich nun eigentlich…. schwierig – das ganz normale Tagesgeschäft.
Was nehmen Sie aus der Krise für Ihr Geschäft mit?
Ein gutes Team ist GOLD wert!
Ein breites Sortiment ist wichtig!
Stammkunden helfen einem auch durch eine Krisenzeit!
Liebe Frau Oberlechner, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview genommen haben. Wir wünschen Ihnen alles Gute für die Zukunft!